Rund um das Kap bei den Örtchen Blaavand und Oksby scharen sich viele
verschiedenartige Stützpunkte und Widerstandsnester aller drei Wehrmachtteile.
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Durch seine geografische Lage - weit nach Westen hervorspringend und dem größten Nordseehafen Dänemarks (Esbjerg) vorgelagert - war es geradezu zwangsläufig, hier strategisch wichtige Installationen vorzunehmen, um eine alliierte Landung direkt im Norden Deutschlands zu verhindern. |
Die Luftwaffe erhielt hier einen wichtigen Funkmeßstützpunkt ('BÜFFEL' genannt), um einfliegende alliierte Bomberverbände orten zu können. Ergänzt wurden die dazu notwendigen Funkmeßgeräte durch einen zweistöckigen Bunker für die Jagdführung, um die Meldungen der verschiedenen Empfangsstationen direkt zu den nächsten Fliegerhorsten weitergeben zu können. Partnerstationen lagen bei Söndervig, Thyborön und östlich von
Hanstholm. Alle Meldungen der Küstenstationen liefen im zentral gelegenen
Jägerleitbunker auf dem Flughafen Grove/Karup zusammen.
Ergänzt wurden die für kurze und mittlere Distanzen zuständigen Funkmeßgeräte durch eine Fernstsuchanlage (MAMMUT-Funkmeßgerät), die ebenfalls von der Luftwaffe betreut wurde.

Die Marine unterhielt ebenfalls eine Funkmeß(ortungungs-)anlage sowie einen Sender mitsamt den Anlagen zu dessen Schutz. Kurz vor Kriegsende sollte bei Oksby noch eine schwere Marinebatterie erstellt werden, um die Reede von Esbjerg zu schützen. Zum Einsatz sollten zwei 38cm Schiffspanzertürme in Zwillingslafette kommen. Fertiggestellt wurden aber nur die beiden Bettungen mit den zugehörigen Räumen im Untergeschoß. Versorgungs- und Mannschaftsräume erlebten die Betonierung nicht mehr. Einer dieser Bunker ist heute zum Museum umgebaut worden.
Die Festungspioniere hinterließen einen 'Spielplatz' der besonderen Art. Nördlich vom Blaavandshuk machte man Versuche, um die verschiedensten Geschütztypen in Ringstände und Kasematten einzubauen.
Interessant muten die Versuchsbauten an, die zumeist eine vollständige Schartenfront, sonst aber nur betonierte Rumpfteile erhielten. So ist heute noch ein Schartenkopf einer Kasematte für 15cm Seezielgeschütz (ähnlich eines M 176) und der eines Pak-Schartenstandes (ähnlich einem R 680) erhalten. Desweiteren findet man noch etliche Versuchs-Ringstände.
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Für das Heer wären die beiden Küstenbatterien zu nennen, die bei Blaavand
installiert wurden.
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Die 7. Batterie des HKAR 180 war vollfestungsmäßig ausgebaut und wurde von einem ebenfalls mit ständigen Anlagen ausgestatteten Infanteriestützpunkt gesichert. |
Die andere Heeresküstenbatterie beim Ortsteil Vandflot, fast mitten in Blaavand gelegen, war lediglich feldmäßig ausgebaut und wurde nur durch Postenstände gesichert.
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Die Sicherung der gesamten Stützpunktgruppe wurde von Heereseinheiten der '1. Stellung' übernommen, deren MG-Flankierungsbunker alle paar hundert Meter in Pärchen den Strand sicherten.
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Gegen Tiefflieger waren überall im Westen und Süden des Ortes Flugabwehrzüge auf Luftwaffen- oder Marineregelbauten installiert. |
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Zur Vertiefung:
[1] |
Sonderband 10 - Die
Heeresregelbauten (vergriffen) |
[2] |
Sonderband 14 - Die Stützpunktgruppen Blaavand und Nymindegab |
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Hier sind alle Grundrisse der in
Blaavand vorkommenden Luftwaffenregelbauten enthalten |